Sabbatical

Was ist ein Sabbatical?

Ein Sabbatical ist eine längere Pause vom Berufsleben. Im deutschsprachigen Raum wird auch vom Sabbatjahr gesprochen. Man kann das Sabbatical nutzen, um

  • etwas mehr Zeit für die Familie zu haben;
  • sich weiterzubilden und neue Fähigkeiten zu erlernen;
  • etwas zu erleben, das sich nicht mit dem Berufsleben vereinbaren lässt; 
  • neue Kraft und Inspirationen zu sammeln;
  • zu reisen – so wie wir es tun werden.

In der Regel nehmen sich Menschen zwischen drei und zwölf Monaten diese Art von Auszeit. Wir haben uns für 6 Monate entschieden. Für mich steht ganz klar die Reise im Vordergrund, aber mit dem Effekt, dass ich sicherlich auch viel neue Kraft tanken kann.

Es gibt verschiedene Arten, ein Sabbatical mit dem AG umzusetzen. Die wohl einfachste und schnell umsetzbare Variante ist ein 

Unbezahltes Sabbatical

Die Beschäftigen können im Unternehmen eine unbezahlte Auszeit beantragen, um ein Sabbatical zu machen. In diesem Fall wird das Gehalt für die Dauer des Sabbaticals einfach ausgesetzt. Diese Variante ist relativ kurzfristig möglich. Sie eignet sich vor allem für kürzere Auszeiten, weil in diesem Fall während des Sabbaticals kein Lohn bezahlt wird. Allerdings müssen sich die Beschäftigen in diesem Fall selbst um die Sozialversicherungen kümmern.

Teilzeit-Sabbatical

Die Beschäftigten können eine reduzierte Arbeitszeit vereinbaren, um ein Sabbatical zu machen. In diesem Fall wird das Gehalt entsprechend angepasst. Beschäftigte arbeiten für einen vereinbarten Zeitraum (z. B. 6 Monate) in Vollzeit, beziehen aber nur ein Teil des Gehalts (z.B. 50%) und gelten den Rest des Jahres die so entstandenen Überstunden durch Freizeit ab.

Sabbatical durch Zeitwertguthaben

Bei diesem Modell haben die Beschäftigten ein Langzeitkonto, auf dem das Unternehmen Überstunden, Boni, Weihnachtsgeld oder nicht genutzte Urlaubstage, die über den gesetzlichen Mindesturlaub hinausgehen, gutschreibt. Bei dieser Art von Sabbatical muss auf jeden Fall ein Vertrag abgeschlossen werden. In dem Vertrag muss das Unternehmen sich außerdem für eine eventuelle Insolvenz absichern. Das Guthaben wird dabei einem Treuhänder übertragen, sodass es klar vom Vermögen des Unternehmens getrennt ist. Gehen die Beschäftigten ins Sabbatical, bekommen sie das angesparte Wertguthaben umgewandelt in Gehalt ausbezahlt – und bleiben über das Unternehmen sozialversichert.

Sabbatical-Vertrag

Um spätere Missverständnisse oder Konflikte zu vermeiden, sollten die Bedingungen für ein Sabbatical klar vertraglich festgelegt werden und bestenfalls bereits klare Richtlinien seitens des Unternehmens für die Beantragung und Genehmigung von Sabbaticals bestehen, um sicherzustellen, dass sie für alle Beschäftigten gleichermaßen gültig sind.

Ein Sabbatical-Vertrag sollte folgendes inhaltlich abdecken:

  • Dauer des Sabbaticals
    Die Dauer des Sabbaticals ist genau zu definieren, einschließlich des Beginn- und Enddatums sowie der Anzahl der Wochen oder Monate.
  • Finanzielle Bedingungen
    Die finanziellen Bedingungen sind festzuhalten; das betrifft insbesondere das Gehalt sowie sonstige Vergütungsbestandteile während des Sabbaticals sowie die Auswirkungen auf die Sozialleistungen.
  • Arbeitsbedingungen
    Wenn der Arbeitnehmende während des Sabbaticals mit dem Unternehmen verbunden bleiben möchte, sollten die Bedingungen hierfür einschließlich der Aufgaben und Verantwortlichkeiten klar formuliert sein.
  • Urlaubsregelung
    Während eines Sabbaticals besteht kein Urlaubsanspruch, aber bei z. B. einem bezahlten Sabbatical ist es durchaus möglich, mit dem Unternehmen eine andere Vereinbarung zu treffen.
  • Rückkehrbedingungen
    Es ist zu beachten, dass rein rechtlich kein Anspruch auf Rückkehr in die alte Position besteht, es sei denn, dies wird im Vertrag entsprechend festgehalten. In dem Fall sind die Bedingungen für die Rückkehr in die vorher ausgeübte Funktion nach Ablauf des Sabbaticals klar zu definieren. Dies kann beispielsweise die Vorlage eines Berichts über die Aktivitäten während des Sabbaticals oder die Teilnahme an einem Wiedereingliederungsprogramm umfassen.
  • Kündigung des Vertrags
    Für den Fall, dass das Sabbatical nicht wie geplant durchgeführt werden kann oder der Arbeitnehmende wider Erwarten nicht zurückkehren möchte, sind die Bedingungen für eine Kündigung des Sabbatical-Vertrags festzulegen.
  • Krankheit/Unfall
    Auch für den Fall von Krankheit oder Unfall sind Regelungen vorzusehen wie z. B. Verlängerung des Sabbaticals um die Krankheitszeit.
  • Haftung und Versicherung
    Auch die Frage, wer während des Sabbaticals für etwaige Unfälle oder Schäden haftet und welche Versicherungen abgeschlossen werden müssen, sollte vertraglich bestimmt werden.

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