12.+13. Juli 2024
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Ein beeindruckendes Wiedersehen gibt es auch mit der Stadt Warschau. Rund 20 Jahre nach meinem letzten Besuch von Polens Hauptstadt erkenne ich sie fast nicht wieder:
- Die vormals geradezu winzige, wenn auch bereits in Teilen sehr schön nach der verheerenden Zerstörung im WWII wiederhergestellte Altstadt hat sich erheblich ausgeweitet und ist von hoher Lebhaftigkeit und dem Strom großer Touristengruppen gekennzeichnet.
- Die Infrastruktur – Straßen, Verkehrsleitsysteme, ÖPNV – sowie die Präsenz von gastronomischen und Hotel-Betrieben, eleganten Geschäften, Bankzentralen und Unternehmen, auch internationaler Provenienz, sind beeindruckend und auf absolut hohem mitteleuropäischen Niveau.
- Im Stadtbild sind gläserne Wolkenkratzer und Fassaden mit aufwendiger Illumination und Leuchtreklamen an die Stelle der früher noch dominanten grauen, vielfach maroden Gebäude getreten und bilden die Kulisse einer pulsierenden Millionenstadt.
- Parks und Plätze sind gepflegt, modern und stilvoll gestaltet.
Allgegenwärtig im Stadtbild ist auch die jüngere Geschichte Polens durch die vielfach sichtbaren Bezüge auf die erlittenen Grausamkeiten der 30er und 40er Jahre und die politischen Veränderungen in den 80er und 90er Jahren des 20. Jahrhunderts.
Besonders nachhaltig und bedrückend ist für mich der Besuch des Museums über den Warschau-Aufstand 1944, in dem sich die Bürger der Stadt gegen die Besatzer aus Nazi-Deutschland erhoben haben, sich nach mutigem, verlustreichen Kampf über zwei Monate gegen die militärische Übermacht aber nicht haben behaupten können. Das Museum zeigt in historisch sachlicher, authentischer Weise die Entschlossenheit der polnischen Bevölkerung und die Grausamkeit der Besatzer und entlässt mich nach dem mehrstündigen Besuch mit einem kaum zu bewältigenden Mixtum an Gefühlen.
Schön, dass ich den Tag bei einem guten Dinner und anregender Unterhaltung mit Joanna abschließen kann.