Murphy‘s Law oder „Shit happens!“

21. Juli 2024

So glücklich ich war über das Privileg, von Nerijus den Schlüssel zu seinem Dienst-Apartment in Kaunas erhalten zu haben, so niedergeschlagen war ich dann am Ende – und dann doch wieder nicht. Was war passiert?

Am Morgen meiner geplanten Abreise aus Kaunas standen mir noch knapp zwei Stunden bis zur verabredeten Schlüsselrückgabe an Nerijus‘ Schwester Lolita zur Verfügung. Diese Zeit beschloss ich zu nutzen, um noch einige Sehenswürdigkeiten in Kaunas zu entdecken. Gesagt, getan – soweit erfolgreich!

Vorzeitig zurück zum vereinbarten Treffpunkt, dann aber der Schock: Die Apartment-Schlüssel waren weg, verloren auf der kurzen Sightseeing-Tour, zweifelsfrei aus der fahrlässig unverschlossenen Hosentasche gefallen – und all meine Sachen, das ganze Reisegepäck hinter verschlossener Apartmenttür, eine Stunde vor Zugabfahrt. 

Der Verzweiflung nahe, ja geradezu in Panik fahre ich sofort die gesamte Strecke nochmals ab in der Hoffnung, das Schlüsselbund doch noch irgendwo auf der Straße zu finden – vergebens! Die schlimmsten Szenarien gingen mir schon durch den Kopf, klar zu denken war mir fast unmöglich, als Lolita mit Sohn Vladas eintraf und ich ihnen niedergeschlagen mein Missgeschick beichtete. Lolita aber gelang es im Konzert mit – telefonisch auf seiner Radtour in Belgien erreichtem – Bruder und perfekt dolmetschenden Sohn sowie durch ihre überwältigende Freundlichkeit und Wärme, mich schnell auf den Boden der Sachlichkeit zurückzuführen und zu beruhigen – ein Engel!

Ihre gemeinsamen Bemühungen führten im Ende dazu, dass 

  • der Ersatzschlüssel der nicht in Kaunas lebenden Apartment-Eigentümerin per Mitnahme durch einen hilfsbereiten Zugpassagier noch am selben Abend geliefert wurde;
  • ich Lolita den mir für den Fall einer eventuell doch späteren Lieferung und dann zwangsläufigen zusätzlichen Übernachtung in Kaunas überlassenen Schlüssel eines gerade erst renovierten und noch nicht vermieteten Apartments zurückgeben konnte;
  • ich aber einige Maßnahmen einleiten musste, um meine just erst neu arrangierte Weiterreise an die neuen Gegebenheiten anzupassen. 

Vorteil dieser in ihrer ganzen Peinlichkeit für mich beschämenden Situation: 

das Kennenlernen zweier geradezu rührend hilfsbereiten und freundlichen Personen, Lolita und Sohn Vladas, und ein paar Zusatzstunden im herrlichen Kaunas. 

Happyend mit Lolita und Sohn Vladas

Und als Sahnehäubchen auf all dem finde ich meine vor zwei Tagen bei der Einfahrt nach Kaunas unbemerkt verloren gegangene, von einem netten Finder in einen Sandhaufen gesteckte Fahne wieder – und das nur weil ich mich kurz verfahren hatte und hier zufällig vorbeikam:

Ende gut – (fast) alles gut!

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